Um bereits in einer frühen Phase der Fertigungsplanung ergonomisch ungünstige Arbeitssituationen erkennen zu können, kamen die Deutsche MTMergonomics® Vereinigung und das Institut von Prof. Landau überein, "MTMergonomics®" als ein solches Analysetool in einer Kooperation zu entwickeln.

MTMergonomics®nutzt die in MTM-UAS oder MTM-MEK enthaltenen ergonomierelevanten Informationen, um eine ergonomische Risikoanalyse durchzuführen. Dies erfordert einen zusätzlichen "Ergonomiekode", welcher noch fehlende Informationen auf Basis eines arbeitsplatzbezogenen Koordinatensystems ergänzt.

Die Bewertung der ergonomischen Gestaltungsgüte erfolgt derzeit auf der Basis des "Automotive Assembly Worksheets" (AAWS) oder des Ergonomie Assessment Worksheet (EAWS).

Die Ziele hierbei sind:

Gestaltung humaner Arbeitsplätze

• Vermeiden von Überlastungen der Werker
• Reduzierung von Verletzungen und Erkrankungen
• Erhöhter Arbeitskomfort
• Erhöhung der Motivation

Kostenaspekte

• Verminderung Krankenstand (insbesondere Muskel- und Skeletterkrankungen)
• Erhöhung von Leistungsfähigkeit und Qualität
• Kostenvorteile da Modifikationen noch schnell und kostengünstig realisierbar sind

Nach erfolgreich abgeschlossener Machbarkeitsstudie (2003) und Implementierung einer Pilotversion gibt es seit 2004 erste Anwendungen von MTMergonomics® in der Automobilindustrie. MTMergonomics®ist innerhalb der MTM-Software TiCon verfügbar.

Zur Bewertung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen verwenden wir das "Ampelmodell"

• Grün (niedriges Risiko, empfehlenswert)
  Vernachlässigbares Risiko einer Erkrankung oder Verletzung, ist oder auf einem für alle in Frage kommenden Operatoren annehmbaren niedrigen Niveau.
• Gelb (mögliches Risiko, nicht empfehlenswert)
  Für in Frage kommende Operationen besteht insgesamt oder teilweise ein nicht vernachlässigbares risiko einer Erkrankung oder Verletzung.
• Rot (hohes Risiko, zu vermeiden)
  Das Risiko einer Erkrankung oder Verletzung ist offensichtlich und es ist nicht annehmbar, die in Frage kommenden Operatoren dem Risiko auszusetzen.